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Ein Projekt der Klima- und Energie- Modellregion "Energieparadies-Lavanttal", gefördert durch den Klima- und Energiefonds sowie dem Land Kärnten

Das Projekt „zwEirad“ soll dazu dienen, öffentlichkeitswirksam das Thema E-Mobilität zu präsentieren und auch in der Bevölkerung, besonders bei unserer Jugend und deren Eltern, zu verankern und auch in die Realität umzusetzen.

 

Inhalte

Jugendliche im Alter von 15 – 18 Jahren sind für die selbstständige motorisierte Fortbewegung auf Mopeds/Mofas/Roller angewiesen, die fast zu 100% fossil betrieben werden.
Gerade im Lavanttal (=Bezirk Wolfsberg), welches eine Länge von rund 65 km hat, ist die eigene flexible Mobilität unter Jugendlichen ein großes Thema, den der wirtschaftliche und schulische Mittelpunkt liegt in der Stadt Wolfsberg (Lage in etwa der Mitte des Tales).

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Aufgrund der Reduktion des öffentlichen Verkehrs bzw. unattraktiven Verbindungen, sind die Jugendlichen auf eine flexible Mobilitätslösung angewiesen. Aus diesem Grund ist der Anteil an fossil betriebenen Zweirädern im Verhältnis zu anderen Regionen sehr hoch.

An einem normalen Schultag parken rund 550 fossil betriebene Mopeds / Mofas / Roller auf den Parkplätzen rund um das Schulzentrum Wolfsberg (HTL, HAK, HLW, BORG). Rechnet man noch die Lehrlinge bzw. sonstigen Benutzer dazu, kommt man auf 3.519[1] fossil betriebene Zweiräder (ausgenommen Motorräder und Sonstige!) im Tal.

Der Fokus auf fossile Fahrzeuge hat Gründe, die sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Herstellern liegen. Auch die öffentliche Hand darf nicht außer Betrachtung gelassen werden:

  • Jugendliche empfinden es möglicherweise als „uncool“, wenn das Moped nicht „knattert“.
  • Die Auswahl an zwEirädern ist derzeit noch nicht so umfangreich wie bei den fossilen Zweirädern, trotzdem gibt es bereits ausreichende Auswahlmöglichkeiten.
  • Ein weiterer Punkt könnte die fehlende Infrastruktur (e-Tankstellen, reservierte Parkplätze, usw.) sein, die die Nutzung als unattraktiv oder kompliziert erscheinen lassen.

Dabei ist es für Jugendliche ökonomisch absolut sinnvoll, über ein zwEirad nachzudenken:

  • Der Stromverbrauch bei zwEirädern beträgt 2 bis 4 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Während beim zwEirad das Tanken (wenn kostenpflichtig!) 0,4 bis 0,8 Euro pro 100 Kilometer kostet, zahlt man für ein herkömmliches Moped im Schnitt 3 bis 4 Euro pro 100 Kilometer.
Multipliziert man den Kostenvorteil von rund 3,5 Euro mit der jährlichen Fahrleistung eines E-Mopeds von 4.000 bis 5.000 Kilometern im ruralen Bereich[2], kostet das zwEirad jährlich ca. 150 Euro weniger als das fossile Moped (ohne Betrachtung der deutlichen höheren Wartungskosten der herkömmlichen Mopeds!).
  • Vergleichbare zwEiräder mit einer Reichweite bis rund 70 Kilometer kosten in der Regel zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Vergleichbare fossile Mopeds kosten zwischen 1.000 und 2.000 Euro.

Ökologisch spricht Vieles für die Elektrovariante:

  • Herkömmliche Mopeds verursachen mit durchschnittlich 58 Gramm CO2/km 11x so viele Treibhausgase wie zwEiräder. Dies entspricht im Schnitt einem CO2 – Ausstoß von 261kg CO2 pro Jahr pro Moped (4.500km Fahrleistung) im Gegensatz zu im schlechtesten Fall 24kg CO2 pro Jahr pro zwEirad (europäischer Strommix). Eine Differenz von insgesamt 237kg CO2 pro Jahr!
  • Zudem emittieren Benzin-Mopeds im Schnitt 16x so viele gesundheitsschädliche Stickoxide.
  • Im Unterschied zu den zwEirädern, deren Emissionen maximal bei der Stromerzeugung entstehen – und die sind gerade in Kärnten im Durchschnitt sehr gering bis nicht existent – emittieren herkömmliche Mopeds ihre Schadstoffe dort, wo Menschen wohnen.

 

Viele Argumente sprechen damit für e-Mobilität auf zwei Rädern.

 

Ziel:

Die oben genannten ökonomischen und ökologischen Argumente sind Tatsachen, die bisher zu wenig bis gar nicht kommuniziert wurden. Auch fehlte es bisher an einem österreichweit wirklichen real umgesetzten Projekt mit einer Einbindung der potentiellen Zielgruppe, in unserem Fall von über 2.350 Schüler/Innen und weiteren Nutzern von Zweirädern.

Das Projektteam entwickelt deshalb ein umfassendes Konzept mit einem national einzigartigem Demonstrations- und Schulungsprojekt zur Einführung der E-Mobilität auf zwEirädern. Das Projekt beschränkt sich nicht nur auf die theoretische Komponente und die Evaluierung von zwEirädern; wir gehen zwei Schritte weiter und erarbeiten mit unserer Zielgruppe und den Partnern die Anforderungen an die notwendige Infrastruktur (Tankstellen, usw.) sowie die Umsetzung in den Bereichen Marketing und rechtliche Voraussetzungen. Der letzte und finale Schritt ist die Etablierung eines Demonstrations- und Schulungscenters, wo die Umsetzung in die Realität passiert, mit dem Ziel einer dauerhaften Etablierung. Den derzeitigen Anteil von 2-3% zwEirädern wollen wir verdoppeln, d.h. nach einem Jahr nach Ende des Projektes wollen wir einen Anteil von zumindest 4-6% zwEiräder erreichen, was einer Summe von 175 zwEirädern entspricht. Hochgerechnet bedeutet alleine dies pro Jahr eine Einsparung von rund 41,5t CO2!

Zeitplan:

Das Projekt ist mit Beginn 2016 gestartet worden und sollte spätestens mit Ende 2016 fix fertig umgesetzt sein. Danach sollte das Projekt auf „eigenen Füßen“ stehen und weitergeführt werden bzw. sein Knowhow anderen Regionen zur Verfügung stellen.

 

Ablauf

  1. Evaluierung, d.h. es werden die Grundlagen und Basisdaten sehr intensiv erhoben, gesammelt und ausgewertet. Diese Basisdaten dienen in weiter Folge zur
  1. Projektierung, d.h. es wird ein fix fertiges Projekt und Konzept aufgesetzt, das auf Basis der o.g. Daten mit Partnern entwickelt wird und nach Abschluss sofort umsetzbar ist.
  1. Umsetzung Wir wollen unserer Erfahrungen und Erkenntnisse aus den o.g. Punkten in die Realität bringen und werden dazu mit unseren Partnern das Projekt in Form eines Demonstrations- und Schulungsprojektes umsetzen.

 

 

[1] Statistik Austria Stand mit 31.12.2014

[2] www.statista.de